Kriya Yoga hat eine lange Tradition und ist eine sehr wertvolle Meditationstechnik, welche lange geheim gehalten wurde. Erst durch Mahavatar Babaji wurde diese Technik 1861 seinem Schüler Lahiri Mahasaya im Himalaya weitergegeben. Lahiri Mahasaya erhielt den Auftrag, sie den Menschen der heutigen Welt wieder zugänglich zu machen. Von Lahiri Mahasaya ausgehend, setzt sich die Linie der Kriya Meister bis in die Gegenwart fort. Durch Paramahansa Yogananda (1893-1952), Autor von „Autobiographie eines Yogi“, wurde diese Meditationstechnik dann auch im Westen bekannt.
„Kri“ bedeutet tun, handeln, „Ya“ ist die Seele (in Sanskrit Atma). „Yoga“ heisst Einheit. Kriya-Yoga bedeutet also, dass jede Handlung in Einheit mit Atma gemacht wird. Dies ist die Umsetzung im Alltag, die spirituelle Übung, eine permanente Verbindung mit der Seele, dem göttlichen Funken im eigenen Inneren, zu fühlen. Was heisst das konkret? Jede körperliche Funktion ist abhängig vom Atem, welcher den Körper am Leben erhält. Die Atmung wiederum ist nicht vom menschlichen Willen gesteuert, sondern von der inneren göttlichen Kraft. Das Bewusstsein dieser Tatsache zeigt: in Wahrheit sind unsere Handlungen die Handlungen Atmas.
In der Kriya-Yoga Tradition wird so jede Handlung (Karma) dem göttlichen Selbst (Atma) hingegeben. ER ist der in Wahrheit Handelnde. Aus dieser Einstellung gibt Atma dem Menschen tieferes Verständnis und Wissen (Jnana) über alle Dinge dieser Welt, über die alltäglichen weltlichen Dinge und die spirituellen Aspekte des Lebens. Dieses tiefere Verständnis wiederum führt zu mehr Dankbarkeit, Liebe und Hingabe (Bhakti) zum Schöpfer und Seiner Schöpfung. Die Kriya-Yoga Technik ist das Hilfsmittel, das menschliche Bewusstsein immer mehr mit dem Göttlichen zu verbinden und dieses Bewusstsein auch im Alltag zu halten.
Diese Technik kann nicht aus Büchern gelernt werden. Nur erfahrene Lehrer/innen, die mindestens den 4. Kriya (es gibt sechs Stufen) erhalten und ausdrücklich autorisiert wurden, dürfen diese Technik weitergeben. Kriya-Yoga ist keine Religion, ist aber ein Hilfsmittel, die Wahrheit in der eigenen Religion zu erfahren. Diese persönliche Erfahrung ist das zentrales Element, wodurch Kriya-Yoga frei von Fanatismus und Dogmatismus ist.
Lesen Sie hier weiter über die Guru Parampara (Stammbau der Kriya-Yoga-Lehrer) von Paramapadma Dhiranandaji.